Gewerbepark mit Porzellanmuseum in Mitterteich
© Stadt Mitterteich

Industrie- und Gewerbebrachen

Langjährige Industrie- und Gewerbebrachen signalisieren Nutzungsverluste und Verfall. Sie stellen oft einen erheblichen städtebaulichen Missstand dar und behindern die kommunale Entwicklung mehrfach. Sowohl das damit verbundene Negativimage als auch hohe Aufbereitungskosten für eine verträgliche Nachnutzung und zur Verringerung des Flächenverbrauchs sind eine große Belastung für die betroffenen Kommunen. Viele Gemeinden besitzen nicht die notwendigen finanziellen Mittel, um diese aufwändigen Erneuerungsmaßnahmen allein einzuleiten und umzusetzen. Gerade in strukturschwachen Regionen können aber auch private Investoren angesichts geringer Grundstückswerte oft nicht die hohen Aufbereitungskosten finanzieren.

Der Überplanung, Aufbereitung und Umnutzung insbesondere von zentral gelegenen Industrie- und Gewerbebrachen kommt deshalb bei der Städtebauförderung aus strukturellen Gründen eine zentrale Bedeutung bei. Vor allem mit den Sondermitteln im Bayerischen Städtebauförderungsprogramm zur "Revitalisierung von Industrie- und Gewerbebrachen", mit den Maßnahmen im Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm "Stadtumbau" sowie dem Maßnahmenschwerpunkt "Revitalisierung von Konversions- und Brachflächen" in der aktuellen EU-Förderperiode setzt Bayern sichtbar wirksame Förderschwerpunkte. Die Mittel kommen überwiegend den Regionen zugute, die vom wirtschaftsstrukturellen und demografischen Wandel am stärksten betroffen sind.

Es gibt bereits zahlreiche Beispiele, wie mit Unterstützung der Städtebauförderung - soweit sich solche Maßnahmen nicht durch Grundstücksmehrerlöse bzw. -wertsteigerungen finanzieren lassen - Brachen erfolgreich revitalisiert werden können, so dass dort wirtschaftliche Ansiedlungen stattfanden oder sonstige Nachnutzungen erfolgten und Arbeitsplätze erhalten beziehungweise geschaffen werden konnten. Das Spektrum reicht dabei von der Aufbereitung für eine gewerbliche Nachnutzung über die Umnutzung für öffentliche Einrichtungen bis hin zur teilweisen Renaturierung, gegebenenfalls mit Wiedernutzungsoption. Als besonders erfolgreich erwiesen sich Maßnahmen, die insgesamt wirksam zu einer Attraktivitätssteigerung der betreffenden Quartiere führten und bei denen zum Beispiel ortsbildprägende historische Gewerbebauten qualitätvoll einer neuen tragfähigen Nutzung zugeführt wurden.