Unfallkommission

Beseitigung von Unfallhäufungen

Ein Schwerpunkt der Verkehrssicherheitsarbeit liegt darin, offensichtlich unfallbegünstigende Straßenbereiche zu identifizieren und nachhaltig durch gezielte Abhilfemaßnahmen zu verbessern. Hierzu werden die von der bayerischen Polizei aufgenommenen Verkehrsunfälle mittels Geoinformationssystemen und speziell entwickelten Programmen in digitalen Karten dargestellt. Auf dieser Grundlage identifiziert die Zentralstelle Verkehrssicherheit im Straßenbau unfallauffällige Straßenbereiche. Obwohl diese Bereiche zusammen nicht einmal vier Prozent des Straßennetzes umfassen, ereigneten sich dort jeder dritte schwere Unfall. Vor Ort führen anschließend sogenannte Unfallkommissionen als Expertengremium detaillierte Analysen durch und ergreifen gezielt Abhilfemaßnahmen. Für das Straßennetz des Freistaats Bayern sind insgesamt über 100 örtliche Unfallkommissionen tätig. Sie setzen sich aus Vertretern der Polizeidienststellen, der Straßenverkehrsbehörden und der Staatlichen Bauämter zusammen. Die Unfallkommissionen werden bei ihrer Arbeit durch die Bezirksregierungen und Polizeipräsidien sowie landesweit durch das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration sowie die Zentralstelle Verkehrssicherheit im Straßenbau unterstützt. Zur Qualifizierung und Fortbildung der Mitglieder in den Unfallkommissionen führt das Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr regelmäßig Schulungen durch.

Dass sich die ergriffenen Maßnahmen an unfallauffälligen Bereichen insgesamt positiv ausgewirkt haben, belegen standardisierte Vorher-Nachher-Vergleiche an über 3.000 untersuchten Stellen und Strecken in Bayern. Alle zugehörigen Untersuchungsergebnisse samt Analysen und Abhilfemaßnahme sind in einer Web-Anwendung hinterlegt und stehen den bayerischen Fachbehörden nachvollziehbar, verständlich und praxisnah aufbereitet zur Verfügung. Da die Web-Anwendung Abschätzungen zur Zweckmäßigkeit geplanter Maßnahmen gibt, bietet sie eine wertvolle Hilfestellung bei der Auswahl besonders wirksamer und wirtschaftlicher Maßnahmen. Dadurch gewährleistet das Online-Tool, dass besonders geeignete Abhilfemaßnahmen auch in ähnlich gelagerten unfallträchtigen Bereichen eingesetzt werden. Zeigt sich beispielsweise, dass an bestimmten Stellen Unfälle hauptsächlich auf Fahrfehler zurückgehen, stellte sich der regelkonforme Ausbau längerer Landstraßenabschnitte beziehungsweise die Begradigung enger Landstraßenkurven als wirksamste Lösung heraus.

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