Tag der Mobilen Zukunft München & Region

München, 07.09.2023

Vom Ridesharing bis zum autonomen Shuttle: Hochrangige Allianz entwickelt Mobilitätsstrategie für den Großraum München

  • „Mobile Zukunft München – Strategische Allianz für Mobilität & Logistik im Großraum München“ (MZM) stellt konkrete Projekte vor
  • Hochrangige Allianz bündelt Kompetenzen zur Lösung der Herausforderungen für Mobilität der Zukunft.
  • Ziel ist gemeinsames Verkehrssystem der Zukunft

 

Mehr als 20 Partner aus öffentlicher Hand, Wirtschaft und Wissenschaft haben im September 2022 die Allianz Mobile Zukunft München (MZM) gegründet. Ziele sind, eine gemeinsame, überregionale Mobilitätsstrategie für den Großraum München zu formulieren, konkrete Lösungswege zu identifizieren und explizite Maßnahmen zur Verbesserung der Mobilitätsangebote für Menschen und Unternehmen im Großraum München umzusetzen. Beim „Tag der Mobilen Zukunft München & Region“ im Umfeld der IAA MOBILITY 2023 haben die Partner in den Räumen der IHK für München und Oberbayern nun erstmals konkrete Projekte vorgestellt.

Bayerns Bau- und Verkehrsminister Christan Bernreiter als Sprecher der Allianz (vor Ort vertreten von Ministerialdirektorin Ingrid Simet) beschreibt die Aufgabe der MZM: „Viele Partner der Allianz arbeiten schon seit Jahren daran, Probleme wie hohe Verkehrsbelastung, komplexe Lieferketten oder die Vernetzung von Verkehrsträgern in Stadt und Umland zu lösen. Wir bündeln diese Ansätze und wollen kooperativ und institutionsübergreifend neue Lösungsansätze entwickeln.“

Münchens zweite Bürgermeisterin Katrin Habenschaden ging auf die Vielzahl von Akteuren im Großraum München ein: „Die jeweilige kommunale Zuständigkeit endet an der Gemeindegrenze, die Verkehrswege tun es nicht, das Leben der Menschen tut es nicht – und auch der Wirtschaftsraum München endet nicht an der Stadtgrenze. Es ist deshalb nur konsequent, dass die vielen unterschiedlichen Partner im Großraum München eine gemeinsame Strategie für die Mobilität der Zukunft entwickeln statt jeweils vor sich hin zu planen. Die Frage ist nicht, ob es diese Kooperation braucht, sondern warum wir sie nicht schon vor 20 Jahren entwickelt haben. Aber besser spät als nie.“

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (vor Ort vertreten von Amtschefin Dr. Sabine Jarothe) wie auch BMW-Vorständin Ilka Horstmeier unterstrichen das Innovationspotenzial der Region. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger: „Die Mobilität ist vielfältig. Die bayerische Automobil- und Zuliefererindustrie ist die Grundsäule für die wirtschaftliche Stärke Bayerns. Die Automobilindustrie stellt sich aktiv dem Wandel: Sie entwickelt neue alternative Antriebs- und Motorentechnologien weg von den fossilen Energieträgern. Die Innovationsabteilungen forschen und entwickeln Elektro- oder Wasserstofffahrzeuge. Auch bei der Entwicklung vernetzter Mobilitätskonzepte verbinden die bayerischen Hersteller Innovationskraft, Verlässlichkeit und Erfahrung, um auf die Straße der Dekarbonisierung und Digitalisierung abzubiegen. Diese Mobilitätsgestalter der Zukunft haben Mitten im Herzen Münchens ihre Heimat. Damit dies weiterhin so bleibt, unterstützen wir gerne die konstruktiven Ideen des MZM für eine innovative Mobilitätsstrategie im Großraum München.“

Ilka Horstmeier, Mitglied des Vorstands der BMW AG, Personal und Immobilien, Arbeitsdirektorin: „Individuelle Mobilität ist die Kernkompetenz der BMW Group. Damit wollen wir uns gerade hier in unserer Heimatstadt aktiv einbringen. Die MZM-Allianz ist eine große Chance für München und die gesamte Metropolregion, Mobilität für alle Bedürfnisse zu gestalten: vernetzt, effizient und nachhaltig. Gemeinsam mit unseren Partnern möchten wir zeigen, dass ein konstruktiver Dialog mit allen relevanten Stakeholdern zu besseren Lösungen führt. Für eine lebenswerte Stadt und ihre Menschen.“

Prof. Klaus Josef Lutz, Präsident der IHK für München und Oberbayern, hob die Bedeutung nachhaltiger Mobilität als Erfolgs- und Standortfaktor für die wirtschaftliche Entwicklung und den Wohlstand des Großraums hervor: „Mit dem Status Quo droht der Verkehrskollaps. München ist schon jetzt die Stauhauptstadt Deutschlands. Reibungsloser Wirtschaftsverkehr ist aber die Basis für alle Liefer- und Wertschöpfungsketten und eine zentrale Voraussetzung für eine erfolgreiche Wirtschaftsregion. Dass in der Allianz MZM ganz konkrete und innovative Projekte umgesetzt werden, ist der Wirtschaft enorm wichtig, denn Konzeptpapiere gibt es schon genug.“

Olaf von Löwis of Menar, Landrat des Landkreises Miesbach, verdeutlichte die Herausforderungen speziell für den ländlicher geprägten Raum: „Stadt und Land wachsen durch eine verbesserte Mobilität stärker zusammen. Davon profitiert jeder: Berufspendler, die in die Stadt müssen, genauso wie alle, die auf dem Land ihre Freizeit verbringen wollen. Die Initiative „Mobile Zukunft München“ baut Brücken für eine bessere Mobilität – nicht im wörtlichen Sinne, sondern durch viele kreative und zukunftsfähige Projekte im übertragenen Sinne Brücken zwischen Stadt und Land.“

Es gibt auch schon konkrete Umsetzungsprojekte, die den strategischen Ansatz von „Mobile Zukunft München“ ergänzen. Sechs der zehn Start-Projekte wurden beim „Tag der Mobilen Zukunft München & Region“ vorgestellt:

 

  • Das Projekt „Unternehmensübergreifendes Ridesharing“ unter Federführung von MAN zeigt, wie Pendlerverkehre am nördlichen Stadtrand durch Koordinierung der Werksverkehre von BMW Group, MAN und MTU mit emissionsfreiem Betrieb gebündelt werden können. Dazu wird es mehrere unternehmensübergreifenden Shuttle-Linien zwischen den Unternehmen und zentralen ÖPNV-Halten geben.
  • Aufsetzend auf der Mobilitätsstrategie 2035 der Landeshauptstadt München entwickelte das Projekt „Pop-Up-Mobilitätspunkte“ den Prototypen eines mobilen und temporär einsetzbaren Mobilitätspunktes, der Bürgerinnen und Bürgern sowie Besucherinnen und Besuchern während Großveranstaltungen Zugang zu verschiedenen Mobilitätsangeboten bietet. Eine digitale Stele am Eingang der Messe informiert zudem während der IAA Mobility über Zugang und Verfügbarkeit von Mobilitätsangeboten in der unmittelbaren Umgebung. Das System basiert auf Echtzeit-Verkehrsdaten des Freistaats und einer eigens entwickelten Software.
  • Der „Intermodaler Hub Grafing-Bahnhof“, koordiniert von INYO Mobility und der MVV, ergänzt den bestehenden ÖPNV und klassische Sharing-Angebote wie Autos und Räder um ein autonom fahrendes Shuttle, das auf einem eigens entwickelten INYO Leichtbaufahrzeug basiert. Erweitert werden die Mobilitätsthemen durch den Einbezug von Co-Working Ansätzen zur Vermeidung von Verkehren. Gesamtheitlich wird die Anbindung an München und die regionale Mobilität im Umland optimiert.
  • Siemens, BMW Group und MAN fördern im Projekt „Elektrifizierung durch HPC Ladeparks“ den weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur durch High Power Charging-Ladestationen auf öffentlich zugänglichen Privatgrundstücken. Ein erster Ladepark für Nutzfahrzeuge wurde zur IAA realisiert.
  • Das Mobilitätsreferat der Landeshauptstadt München hat in Zusammenarbeit mit der IHK und mit Förderung durch das Bayerische Verkehrsministerium im Projekt „Reallabor für urbane Logistik in München“ den Radlogistik-Hub am Viehhof und damit eine Drehscheibe für klimafreundliche Lieferungen auf den letzten Metern in Betrieb genommen.
  • Das Projekt „Bestandsquartier der Zukunft – Dreimühlenviertel“ von BMW Group, Landeshauptstadt München und Freistaat zeigt beispielhaft auf, wie sich Mobilitäts- und Aufenthaltsqualität im Sinne der Klimaresilienz verbessern lassen. Die BMW Group führt zudem eine Mobilitätsbefragung durch. Erste Ideen für die Umgestaltung, die von Anwohnenden eingebracht wurden, sind temporär umgesetzt: Noch bis Sonntag, 10. September, sind in der Dreimühlen- und der Ehrengutstraße Pflanzkübel aufgestellt, eine Quartierslounge lädt zum Austausch ein. Ein Mobilitätspunkt für das Quartier wurde errichtet und für die Projektlaufzeit wurden Quartiersstellplätze geschaffen. Mit Fokus auf die Bedürfnisse der Anwohnenden lassen sich so Vorteile für alle schaffen.

 

Mehr Infos zur Allianz: www.mzm-allianz.net

 

Auf dem Foto zu sehen (von links nach rechts):

Olaf von Löwis of Menar, Landrat des Landkreises Miesbach, Dr. Sabine Jarothe, Amtschefin im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, Katrin Habenschaden, 2. Bürgermeisterin der Landeshauptstadt München, Ingrid Simet, Ministerialdirektorin des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr, Ilka Horstmeier, Mitglied des Vorstands der BMW AG, und Prof. Klaus Josef Lutz, Präsident der IHK für München und Oberbayern. (Quelle: Gajanin/IHK)

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