Planungsvertrag für neues Akku-Netz unterzeichnet

München/Bayerisch Eisenstein, 28.03.2025

Nächster Halt: Akku-Züge im Bayerwald

  • Freistaat investiert rund 5 Millionen Euro
  • Genehmigungsplanung soll bis 2031 abgeschlossen sein
  • Einsatz von Akku-Zügen ab Dezember 2034 geplant
     

Die Vorbereitungen zur Umstellung des Netzes „Bayerwald“ auf Akku-Züge schreiten weiter voran. Der Freistaat hat heute die DB InfraGO AG mit den Planungen für den Infrastrukturausbau im DB-Netz beauftragt. Bei der Vertragsunterzeichnung betonte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter: „Wir gehen finanziell in Vorleistung, damit alle Strecken des Netzes Bayerwald auf Akku-Züge umgestellt werden können. So geht klimafreundliche Mobilität im ländlichen Raum. Mit der Vertragsunterzeichnung kommen wir unserem Ziel, bis 2040 bayernweit nur noch emissionsfreie Fahrzeuge einzusetzen, deutlich näher. “

Für die Umstellung auf Akku-Züge sind verschiedene Infrastrukturausbauten im Netz Bayerwald erforderlich. Bislang verfügt nur der Bahnhof Plattling über eine Oberleitung. Der nun abgeschlossene Vertrag regelt die Planung zusätzlicher Lademöglichkeiten für die Züge auf den von der DB InfraGO AG betriebenen Strecken.

Folgende Maßnahmen sind geplant:
 

  • Elektrifizierung des 5 Kilometer langen Abschnitts zwischen Bettmannsäge und Zwiesel einschließlich der Bahnhofsgleise in Zwiesel.
  • Elektrifizierung des Bahnhofs Bayerisch Eisenstein im Zuge der auf tschechischer Seite geplanten Elektrifizierung von Klatovy bis Bayerisch Eisenstein.
  • Bau einer Ladestation in Grafenau.
  • Aufbau einer Bahnstromversorgung, die aus dem Energieversorgungsnetz der Bayernwerk AG gespeist wird.



Für die Umstellung der Strecke zwischen Gotteszell und Viechtach, hatte der Freistaat bereits im November 2024 die Länderbahn als Betreiberin dieser Strecke mit der Planung einer Ladestation in Viechtach beauftragt. Für sämtliche Infrastrukturausbauten strebt der Freistaat eine Bundesförderung gemäß Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) an.

Heiko Büttner, DB-Konzernbevollmächtigter für den Freistaat Bayern: „Ich freue mich, dass wir hier im Bayerwald den ersten Planungsvertrag der DB für ein Akku-Netz in Bayern unterzeichnen. Damit setzen wir gemeinsam ein Zeichen für innovative Mobilität im Freistaat. Emissionsfreie Hybrid-Akku-Züge und die passende Schieneninfrastruktur mit Ladestationen und Oberleitungsinseln sorgen im ländlichen Raum dafür, dass Nahverkehr auf der Schiene noch zuverlässiger, umweltfreundlicher und attraktiver wird."

Der Freistaat möchte den Dieselbetrieb im bayerischen Schienenpersonennahverkehr bis 2040 beenden. Die TU Dresden hatte 2023 im Auftrag des Freistaats ermittelt, dass sich hierfür im Netz Bayerwald ein Akku-Betrieb anbietet. Er ist preiswerter als der Einsatz von Wasserstoff-Zügen und benötigt deutlich weniger Infrastrukturausbau als eine Vollelektrifizierung.

Akku-Züge nutzen Abschnitte mit Oberleitung, um den Antriebs-Akku aufzuladen. Anschließend können nicht elektrifizierte Strecken elektrisch mit Strom aus dem Akku befahren werden.

Die Umstellung auf Akku-Züge soll im Dezember 2034 erfolgen. Zu diesem Zeitpunkt läuft der Vertrag über die Bedienung mit den heutigen Diesel-Zügen aus. Folgende Linien sollen künftig mit Akku-Zügen befahren werden:
 

  • RB 35 Plattling – Bayerisch Eisenstein
    • Ladung in Plattling, im Abschnitt Bettmannsäge – Zwiesel und in Bayerisch Eisenstein
  • RB 36 Zwiesel – Grafenau
    • Ladung in Zwiesel und Grafenau
  • RB 37 Zwiesel – Bodenmais
    • Ladung in Zwiesel
  • RB 38 Gotteszell – Viechtach
    • Ladung in Viechtach
       


In Abstimmung mit den Aufgabenträgern in der Tschechischen Republik wird zudem geprüft, ob perspektivisch umsteigefreie Verbindungen von Plattling bis Klatovy angeboten werden können.

Foto: Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (rechts) gemeinsam mit dem DB-Konzernbevollmächtigten für den Freistaat Bayern Heiko Büttner (links) nach der Unterzeichnung des ersten Planungsvertrags der DB für ein Akku-Netz in Bayern
(Quelle: StMB)

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