Wie wird Bayern in Zukunft leben, bauen und sich bewegen?
München, 23. Oktober 2019 (stmb). Ist das Elektroauto nur Zweitwagen junger Familien oder wird es tatsächlich täglich zum Pendeln eingesetzt? Wie will eine vom demografischen Wandel geprägte Gesellschaft in Zukunft wohnen? Wo sind die Unterschiede zwischen ländlichen Gebieten und Ballungsräumen? Ob beim Thema Wohnen oder Mobilität: Bayerns Bau- und Verkehrsminister Hans Reichhart will sich das Nutzerverhalten genau ansehen. „Die Antworten auf den Wandel müssen wir jetzt kennen, damit wir die richtigen Weichen für später stellen können“, sagte Reichhart heute. Auf Initiative des Ministers startet eine Kooperation zwischen dem Landesamt für Statistik und dem Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr.
Eine interdisziplinäre Expertenkommission aus den Bereichen Bau, Öffentlicher Nahverkehr und Schiene soll zwei Jahre lang Statistiken zu den Wirkungen des demografischen Wandels vertieft analysieren und daraus Szenarien für die zukünftige Entwicklung ableiten.
Der demografische Wandel prägt Bayern unterschiedlich. Während die Bevölkerung in Bayerns Süden insbesondere um die Landeshauptstadt zunimmt, wird ganz Bayern von einer anhaltend alternden Bevölkerung geprägt. So wirkt sich der demografische Wandel bereits heute auf viele Lebensbereiche in Bayern aus. Unter dem Titel „Bauen, Wohnen und Verkehr im demografischen Wandel“ haben Bayerns Bauministerium (StMB) und das Bayerische Landesamt für Statistik (LfStat) ein gemeinsames Kooperationsprojekt gestartet. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten heute der Amtschef des StMB, Helmut Schütz und der Präsident des Landesamts, Dr. Thomas Gößl.
Kooperation zwischen Bauministerium und Landesamt für Statistik startet
Ab November 2019 wird das Landesamt für Statistik statistische Auswertungen und Analysen dieser Themenbereiche im Kontext des demografischen Wandels in Bayern durchführen. Dazu greifen die Statistiker auf ihre umfangreiche Datenbasis für eine Vielzahl von Lebens- und Themenbereichen zurück. Gleichzeitig sollen die Datenlage in diesen Themenbereichen weiter verbessert, vorhandene Analysen und Berechnungsmodelle weiterentwickelt und neue Auswertungsmöglichkeiten, vor allem auch georeferenzierte Auswertungen, getestet werden. „Ich erwarte mir davon eine Datengrundlage über die aktuelle und zukünftige Entwicklung in Bayern, die für unser Ministerium einen wichtigen Fahrplan darstellt“, sagte Reichhart heute. Reichhart: „Wichtig ist mir auch das interdisziplinäre Zusammenarbeiten, deshalb beteiligen wir bei der Kooperation auch Vertreter der Wissenschaft“.
Das Projekt ist zunächst auf zwei Jahre ausgerichtet. Eine darüberhinausgehende Zusammenarbeit wird angestrebt. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und wollen auch künftige Daten wie die Ergebnisse aus dem Mikrozensus 2020 und aus dem Zensus 2021 in das Projekt mit einbringen“, so der Präsident des LfStat, Dr. Gößl.